Coface: Der harte Weg der globalen Automobilindustrie

Strengere Vorschriften, hohe Umweltziele und Abschwung: Die Automobilindustrie muss sich neu erfinden.

In einem trüben weltwirtschaftlichen Umfeld steht der Automobilsektor vor einigen sehr spezifischen Herausforderungen: strengere Umweltauflagen, zurückgehende Autoverkäufe. In der Branche herrscht Unsicherheit. „Um neuen technologischen Anforderungen und den Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden, investieren die Automobilhersteller massiv in die Neukonzeption ihrer Fahrzeuge und erhöhen damit ihre Produktionskosten. Darüber hinaus bringen etliche neue Akteure wie Google Waymo, Tesla, Arcfox oder Aiways zusätzlich Unsicherheit in einen Markt, der an eine gewisse Stabilität gewöhnt war oder sogar eine Tendenz zur Konzentration durch Fusionen, Übernahmen und Co-Investitionen hatte“, zitiert Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Österreich die jüngste Coface-Studie zur Situation der Automobilindustrie.

Ein globales Phänomen

Im September 2018 war die EU maßgeblich an der Umsetzung strenger Zertifizierungsvorschriften für neue Fahrzeugmodelle, dem Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP), beteiligt. Diese strengeren Vorschriften haben insbesondere zu Engpässen bei den Automobilherstellern geführt, da die verzögerten Genehmigungen zu einem Mangel an Modellen im Handel führten. Kunden verschoben ihre Käufe, was sich direkt auf die Zahl der Neuzulassungen auswirkte (-23,5% im September 2018). Neben diesen technischen und administrativen Barrieren gibt es seit Anfang 2018 eine negative Entwicklung der Konsumentenstimmung in der Eurozone. „Dies bremst die Kauflaune für neue Fahrzeuge, zumal die Anreize für die Umstellung auf grünere Energien austrocknen“, erläutert Tawrowsky.

Der US-Markt ist ebenfalls von einer geringeren Nachfrage betroffen (-1,1% Ende Oktober 2019) Dies betrifft vor allem Limousinen und andere Pkw. „Überraschend stabil“ ist die Nachfrage bei bei SUVs, Pick-Ups und anderen leichten Nutzfahrzeugen. Dieser Trend wirkt sich weiterhin auf die Aktivitäten der Automobilhersteller aus. Und es wurden mehrere Fabriken im Land geschlossen.

Schließlich zeigt der chinesische Markt eine rückläufige Nachfrage (-4% im Oktober 2019), was zum Teil auf eine gewisse abwartende Haltung der Verbraucher zurückzuführen ist, die auf die von der Regierung angekündigten Steueranreize warten. Hinzu kommen die Auswirkungen des Handelskrieges zwischen China und den USA. Darüber hinaus schreiben große Städte wie Peking und Shanghai jedes Jahr strenge Zulassungsbeschränkungen für Neuwagen vor. Chinesische Haushalte wenden sich daher massiv dem Verkauf von Gebrauchtwagen zu.

Das gesamte System betroffen

Wachstum und Umsatz der Automobilzulieferer sind von der Abschwächung stark betroffen. Die Rationalisierung der Produktionskosten und die technologischen Entwicklungen im Zusammenhang mit den Umweltauflagen, die den Automobilherstellern auferlegt werden, wirken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Dies gilt insbesondere für die Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dies kann zu Fusionen und Übernahmen führen, um die Kosten zu optimieren, die notwendig sind, um entscheidende Technologien auf den Markt zu bringen - was wiederum zu einer Neustrukturierung der Automobilindustrie führt.

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Autor

Carina Reile

Head of Marketing & Communications
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Tel: +43 (0) 1 515 54 510
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